Dropshipping

Was ist Dropshipping?

Dropshipping bietet Händlern die Möglichkeit, ohne große Investitionen in Lagerhaltung und Logistik in den Versandhandel einzusteigen, ihre Artikel zu verkaufen oder ihr Unternehmen auszuweiten. Das Prinzip ist einfach: Kundenbestellungen gehen bei einem Händler ein, werden jedoch nicht von ihm, sondern vom Hersteller oder Großhändler direkt an den Kunden versandt. Der Händler spart die Bereiche Lagerhaltung und Logistik hierdurch komplett ein.

Inhaltsverzeichnis
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    Lesedauer: 12:15 min

    Wie funktioniert Dropshipping?

    Im Grunde ist Dropshipping, teils auch Fulfillment oder Direktversand genannt, keine Neuheit. In Deutschland ist das Modell bereits seit Jahrzehnten unter dem Begriff „Streckengeschäft“ im Handel bekannt. Das Prinzip ist einfach: 

    • Kunde: Bestellt bei einem Verkäufer und erhält Ware vom Dropshipping-Anbieter. Von dem Modell des Dropshippings erfährt er zu keinem Zeitpunkt, da er seine Bestellung lediglich über den Shop abwickelt.
    • Verkäufer: Auch Dropshipper genannt, bietet seine Produkte (bspw. über einen Online Shop) an und „bestellt“ nach einer Kundenbestellung beim Dropshipping-Händler mit direkter Lieferung an den Kunden.
    • Dropshipping-Anbieter: Verpackt die bestellten Produkte für den Kunden und versendet sie. Die Verpackung ist hierbei im Branding des Verkäufers / Dropshippers gehalten.

    Der Dropshipping-Prozess grob skizziert:

    Praxisbeispiel aus dem B2C-Bereich
    Ein Kunde bestellt einen Konsolen-Game in einem Onlineshop. Der Online-Händler (=Dropshipper) erhält die Bestellung und leitet sie zur logistischen Ausführung an einen Großhändler weiter. Dieser wiederum führt die Lieferung im Namen des Händlers aus. Für den Kunden tritt er dabei häufig gar nicht in Erscheinung. Er hat vielmehr das Gefühl, alle Leistungen aus einer Hand – also vom Händler – zu erhalten. Hinsichtlich der Tiefe der Dienstleistung existieren verschiedene Ausprägungen, die wir noch näher beleuchten werden.

    Dropshipping Prozess einfach erklärt

    Welche Arten des Dropshippings gibt es?

    Dropshipping existiert in unterschiedlichen Ausprägungen, wobei grundsätzlich zwischen dem Fulfillment aus einem Großhandels- und Konsignationslager unterschieden werden muss. Teils wird auch der Begriff „Kommissionsgeschäft“ ins Spiel gebracht, was jedoch falsch ist. Hierbei verkauft ein Online-Händler nämlich Ware auf fremde Rechnung und erhält eine Provision. Mit Dropshipping hat dies nichts zu tun. Du musst lediglich zwischen zwei Dropshipping-Varianten unterscheiden können:

    Variante 1: Fulfillment via Großhandelslager

    Bei dieser Variante greift der Online-Händler potenziell auf das gesamte Sortiment des Großhändlers zurück. Dies gilt allerdings nur, wenn ausreichend Bestände vorhanden sind. Hat der Dropshipper Produkte in seinem Onlineshop, die im Lager des Großhändlers nicht mehr verfügbar sind, so kann auch die Bestellung nicht mehr ausgeführt werden. Der Händler trägt bei diesem Modell sowohl seine Einkaufskosten als auch den Versand zum Kunden.

    Variante 2: Fulfillment via Konsignationslager

    Der Begriff „Konsignationslager“ besagt traditionell, dass ein Großhändler ein Lager in den Räumlichkeiten oder in der Nähe seines Kunden einrichtet, wobei das Eigentum an der Ware erst an den Kunden übergeht, wenn der Artikel aus dem Lager entnommen wird. Beim Dropshipping stellt sich dies etwas anders dar. Hier richtet ein Großhändler in seinem Zentrallager einen eigenen Lagerbereich für den Online-Händler ein. Der Händler profitiert von einer gesicherten Warenversorgung, da die Bestände exklusiv für ihn vorgehalten werden und somit kein Dritter Zugriff darauf erhält. Häufig ist dies jedoch mit Zusatzkosten oder bestimmten Abnahmeverpflichtungen verbunden.

    Was kostet Dropshipping?

    Dropshipping ist für Online-Händler selbstverständlich mit Kosten verbunden. Zu nennen wären insbesondere

    • Versandgebühren
    • Handlingsgebühren
    • Mindermengenzuschläge

    Der Bereich Versandgebühren ist relativ transparent. Hier werden lediglich marktübliche Versandkosten veranschlagt. Meist greifen Großhändler auf Sonderkonditionen der Paketdienste zurück, wodurch sich günstige Konditionen ergeben.

    Handlingsgebühren, teils auch „Pick-and-Pack-Gebühr“ genannt, werden meist pro Artikel fällig. Sie decken die Kosten der Kommissionierung und des Verpackens einzelner Sendungen.

    Möglicherweise wird man darüber hinaus noch mit Zuschlägen für Kleinstmengen konfrontiert. Dies ist eine relativ weitverbreitete Praxis bei Großhändlern, die sich damit vor Kleinstbestellungen schützen. Dieser Mindestumsatz ist nicht ungewöhnlich.

    Vorteile und Nachteile

    Dropshipping wird in E-Commerce-Kreisen von vielen Unternehmen als Möglichkeit gesehen, in kurzer Zeit, ohne Investitionen und besonderes Wissen in den Online Handel einzusteigen. Es herrscht teils der Glaube vor, dass sich „jeder“ über Fulfillment ein passives Einkommen aufbauen kann.

    Dies ist jedoch keineswegs der Fall! Nur, weil eine bestimmte Versandmethode zum Einsatz kommt, bedeutet dies nicht, dass die weiteren Herausforderungen eines Handelsbetriebs wegfallen und somit kein Know-how notwendig ist.

    Stellen wir Dropshipping und den klassischen Versand direkt gegenüber, wird deutlich, welche Vor- und Nachteile existieren:

    Merkmale Dropshipping Merkmale klassischer Versand
    + Geringer Investitionsbedarf – Investitionen in Lager und Logistik erforderlich
    + Geringe Kapitalbindung – Kapitalbindung durch Warenbestände
    + Großes Sortiment möglich – Sortiment beschränkt
    + Hohe Skalierbarkeit in kurzer Zeit – Nur langsam skalierbar
    + Internationalisierbarkeit – Schwer internationalisierbar
    – Geringe Margen + Hohe Margen durch direkten Ein- und Verkauf
    – Erschwertes Cross-Selling + Cross-Selling mit nur einer Sendung möglich
    – Versandkosten schwer kalkulierbar + Versandkosten stehen fest
    – Warenbestände nicht kontrollierbar + Volle Kontrolle über Bestände (Menge, Qualität)
    – Unsichere Liefersituation + Klarheit über Liefersituation für Endkunden
    – Geringe Kontrollierbarkeit + Kontrolle über Versandweg, Lieferzeit und Zustellzeit
    – Erschwerter Umgang mit Retouren + Einfaches Retourenhandling

    Welche Vorteile hat Dropshipping?

    Wie der vorangegangene Abschnitt zeigt, hat Dropshipping mehrere Vorteile:

    Zunächst einmal entfällt die Notwendigkeit, teure Waren einzukaufen und zu lagern, was dein Kapital schont.

     Darüber hinaus sparst du dir Lagerflächen und Lagerpersonal.

     Auch für die Logistik hast du keinen Aufwand.

     Außerdem entfällt das Risiko, auf Lagerhütern sitzen zu bleiben.

     Vorteilhaft ist zudem, dass du die Gewinnspanne in vielen Fällen selbst festlegen kannst. Zwar geben manche Dropshipping-Anbieter Mindestpreise vor, nach oben hin gibt es jedoch theoretisch keine Grenze, außer die Preissensitivität deiner Kunden.

     Ein weiterer Pluspunkt ist die gute Skalierbarkeit. Du kannst dein Sortiment mit Dropshipping in kurzer Zeit erweitern, international agieren und auch Bestellspitzen meist problemlos abdecken.

    Welche Nachteile hat Dropshipping?

    Aus verschiedenen Gründen ist es nicht immer sinnvoll, ein Online-Business rein auf Basis von Dropshipping aufzubauen. Fassen wir zusammen, so ist Dropshipping insbesondere in puncto Investitionsbedarf und Skalierbarkeit vorteilhaft. Dem gegenüber stehen jedoch einige Nachteile, wobei in erster Linie zu nennen wäre:

     geringe Margen

     geringes Maß an Kundenorientierung

     Kontrollverlust über die eigenen Produkte

    In welchen Bereichen ist Dropshipping einsetzbar?

    Die Vertriebsmethode Dropshipping eignet sich grundsätzlich für fast alle Arten von Handelsunternehmen. Einsetzbar ist sie insbesondere in folgenden Szenarien:

    • Im eigenen Online-Shop
    • Auf E-Commerce-Marktplätzen
    • Im stationären Handel

    Dropshipping im E-Commerce

    Am häufigsten wird Dropshipping in Verbindung mit einem eigenen Web-Shop genutzt. Doch auch auf bekannten E-Marketplaces wie Amazon und eBay nutzen zahlreiche Händler diese Strategie. Der wesentliche Vorteil liegt in der enormen Reichweite der Marktplätze. Die Produkte können hier von einer sehr großen Zahl an möglichen Käufern gefunden werden. Allerdings haben E-Marketplaces auch Nachteile. So muss der Dropshipper sich an (teils strikte) Regeln der Plattform-Anbieter halten. Amazon untersagt zum Beispiel den Verkauf bestimmter Produkte gänzlich. Außerdem verlangen die Anbieter natürlich Gebühren für die Nutzung.

    Dropshipping im stationären Handel

    Weniger bekannt ist, dass Dropshipping auch im traditionellen stationären Einzelhandel genutzt wird. In diesem Fall lagert der Händler die Produkte nicht selbst, sondern stellt seinen Kunden lediglich Katalogartikel oder Ausstellungsstücke zur Verfügung. Der Versand erfolgt jedoch durch den Dropship-Anbieter. Dies spart Lagerkosten und kann gerade bei sperrigen oder schweren Gütern von Vorteil sein.

    Dein erfolgreicher Einstieg ins Dropshipping!

    Nach der ganzen Theorie fragst du dich, ob Dropshipping ein geeignetes Modell für dein Unternehmen, deinen Online Shop wäre? Hier erhältst du wertvolle Tipps, damit deinem Erfolg nichts mehr im Weg steht!

    Wenn du in das Dropshipping, zu deutsch Streckengeschäft, einsteigen möchtest, wirst du dich mit einer Vielzahl verschiedenster Angebote, Geschäftsmodelle und Dienstleister konfrontiert sehen. Leider tummeln sich in diesem Bereich auch viele schwarze Schafe.

    Aber keine Panik! Mit den nachstehenden Tipps kannst du all diese Probleme vermeiden oder lösen.

    So findest du den besten Dropshipping-Dienstleister

    Seriöse Partner sind in aller Regel nicht ausschließlich auf Dropshipping spezialisiert. Es handelt sich vielmehr um renommierte Unternehmen bzw. Großhändler, die ihr Portfolio um diese Dienstleistung erweitert haben.

    Wähle also nur Partner aus, die über langjährige Erfahrung verfügen. Anhand eines Handelsregisterauszugs kannst du online kostenlos nachvollziehen, wann das Unternehmen gegründet wurde und wie lange es demnach schon im Geschäft ist.

    Beschränke dich außerdem möglichst auf Kapitalgesellschaften, da diese in der Regel robuster aufgestellt sind als Personengesellschaften oder gar Einzelunternehmen.

    Tipp: Empfehlenswert sind darüber hinaus Fulfillment-Dienstleister, deren Sitz und Versandzentrum in Deutschland liegen. Ist dies nicht der Fall, wirst du als „Inverkehrbringer“ automatisch zum Importeur, was mit enormem Aufwand und rechtlichen Unsicherheiten, beispielsweise bei der Produkthaftung, verbunden sein kann.

    Schritt für Schritt den geeigneten Partner identifizieren

    Du hast bereits einen bestehenden Kontakt zu einem Großhändler? Dann frage doch zuerst dort nach, ob ein Dropshipping-Service möglich ist, bevor du zur Konkurrenz gehst und deinen Partner damit möglicherweise verärgerst. Häufig bieten Großhändler eine Dropshipping-Option an, ohne aktiv dafür Werbung zu machen. Ist dies nicht der Fall, solltest du die nachfolgenden Schritte durchlaufen, um einen geeigneten Anbieter zu finden:

    1. Recherche im Internet
    2. Nutzung von Lieferanten-Suchmaschinen
    3. Dropshipping-Marktplätze betrachten
    4. „Offline-Events“ besuchen
    5. Recherche im Internet
    1. Recherche im Internet

    Verwende die Suchmaschine, um Dropshipping-Großhändler zu finden. Die Herausforderung ist es nun, seriöse Großhändler von unseriösen Anbietern zu unterscheiden. Ein wichtiges Merkmal für Seriosität ist zunächst, dass der Großhändler ausschließlich an Wiederverkäufer verkauft, nicht jedoch an Endverbraucher. Solche Großhändler verlangen in aller Regel auch einen Nachweis darüber, dass du ein Gewerbe betreibst. Falls du noch kein Gewerbe betreibst, dann findest du hier alle Informationen zur Gewerbeanmeldung.

    Ein weiterer Faktor ist das Zahlungsmodell. Einmalige oder monatliche Gebühren sind kein Zeichen für ernst zu nehmende Partner. Beachte außerdem die allgemeinen Tipps aus dem vorangegangen Abschnitt:

    • erfahrenen Partner auswählen,
    • Sitz und Lager in Deutschland,
    • robuste Gesellschaftsform
    1. Nutzung von Lieferantenverzeichnissen

    Neben der allgemeinen Internet-Recherche liefern auch spezielle Lieferantenverzeichnisse interessante Erkenntnisse wie:

    • die Gelben Seiten
    • Alibaba
    • Europages

    Du musst hier allerdings gezielt nach deinem Produkt oder Produktbereich suchen. Der Suchbegriff „Dropshipping“ wird keine brauchbaren Ergebnisse liefern. Beurteile die Anbieter auch dann wieder nach zuvor genanntem Muster.

    1. Dropshipping-Marktplätze betrachten

    Ein weiteres Geschäftsmodell sind Dropshipping-Marktplätze wie eBay und Amazon . Auf diesen B2B-Plattformen werden in aller Regel Produkte direkt zum Kauf oder zur Aufnahme in das Portfolio des Online-Händlers angeboten. Großhändler zahlen hier meist eine Transaktionsgebühr, während du als Händler für die Basisversion keine Kosten tragen muss. Es existieren jedoch auch Modelle, bei denen für Händlerzugänge mit einem erweiterten Funktionsumfang monatliche Gebühren fällig werden. Einige Beispiele für seriöse Dropshipping-Plattformen sind

    • Zentrada
    • Shopware Connect
    • der sogenannte Dropshipping-Marktplatz

    Tipp: Zum Einstieg in den Online Handel kannst du alternativ zu einem eigenen Onlineshop auch Dropshipping über Amazon oder eBay betreiben. So kannst du deine Produkte verkaufen, Geld verdienen und mit diesem Geld schließlich irgendwann deinen eigenen Webshop eröffnen. Auf Dauer lohnt es sich auf Grund anfallender Provisionen weniger, nur über Amazon und eBay zu verkaufen. Für Einsteiger ist es jedoch eine gute Möglichkeit durchzustarten.

    1. „Offline-Events“ besuchen

    Auch in Zeiten des E-Commerce ist der Aufbau von Netzwerken im „echten Leben“ nicht zu unterschätzen. Besuche etwa eine Fachmesse. Hier sind alle wichtigen Ansprechpartner der Branche direkt vor Ort und du kannst gezielt herausfinden, wie es bei den einzelnen Anbietern um das Thema Dropshipping bestellt ist.

    Synchronisation von Beständen

    Das Hauptproblem im Dropshipping sind falsche Bestände. Es muss also das Ziel sein, dass Bestandsdaten möglichst ohne Zeitverzug in dein Shopsystem übermittelt werden. (Übrigens, wenn du noch unsicher bist, welches Shopssytem zu dir passt, dann schau dir unseren großen Shopsysten-Vergleich an). Das Optimum ist eine Echtzeit-Synchronisation, damit deine Kunden stets auf absolut verlässliche Informationen zurückgreifen. Zeigt dein Shop hingegen fälschlicherweise an, dass ein Artikel verfügbar ist, und der Kunde erhält dennoch keine Lieferung, ist das Vertrauen verspielt.

    Hieraus leitet sich ab, dass du ausschließlich mit Partnern zusammenarbeiten solltest, die einen Datenabgleich in kurzen Zeitabständen oder in Echtzeit ermöglichen. Ist dir bereits klar, dass dein Lieferant die Daten nur in größeren Abständen aktualisiert, solltest du zumindest einen ausreichenden Puffer an Zeit einbauen.

    Tipp: Hast du hingegen ein eigenes Lager, kannst du dort die gefragtesten Dropshipping-Artikel in geringer Anzahl selbst vorhalten und so einem Lieferengpass vorbeugen. Dies wird in der Praxis allerdings nur bei einem überschaubaren Sortiment gelingen.

    Synchronisation von Preisen wird zur Kostenfalle

    Ein weiteres Problem im Dropshipping, von dem viele Händler ein Lied singen können, ist die unbemerkte Erhöhung von Einkaufspreisen. Passiert dies bei ohnehin schon geringen Margen, so befindest du dich schnell im Verlustbereich. Auch hier gilt also, dass Preis-Updates möglichst sofort übermittelt werden sollten.

    Tipp: Im Optimalfall kündigt der Großhändler die Veränderungen mit einer ausreichenden Vorlaufzeit an.

    Versandstatus korrekt an Endkunden übermitteln

    Wurde die Ware vom Großhändler verschickt, muss der Endkunde eine Versandbenachrichtigung aus deinem Online-Shop erhalten und der Versandstatus muss aktualisiert werden. Der Großhändler muss daher unbedingt eine Versandbenachrichtigung übermitteln. Geschieht dies ausschließlich per E-Mail, so stößt du mit diesem manuellen Vorgehen ab einer gewissen Umsatzgröße an die Grenzen.

    Tipp: Du solltest deshalb in jedem Fall dafür sorgen, dass eine automatisierte Verarbeitung von Versandnachrichten gegeben ist. Praktisch ist es hierbei, wenn im Prozess eine eindeutige Tracking-Nummer verwendet wird.

    Liefertermintreue: Verlässliche Zeitangaben machen

    Du solltest in deinem Shop realistische Lieferzeiten angeben – auch und gerade dann, wenn die Lieferzeiten deiner Lagerware und der Dropshipping-Artikel voneinander abweichen. Zeigt die Erfahrung, dass die Lieferzeiten deines Lieferanten schwankend sind, wähle lieber eine großzügigere Zeitangabe.

    Tipp: Sind die Lieferzeiten andauernd zu lange, solltest du über einen Wechsel des Dienstleisters nachdenken, um die Kundenzufriedenheit nicht zu gefährden.

    Neutrale Verpackung und Dokumente verwenden

    Im Optimalfall merkt dein Kunde nicht, dass er die Ware von einem Fulfillment-Dienstleister erhält. Dies funktioniert jedoch nur dann, wenn die gesamte Verpackung und alle Begleitpapiere entweder neutral oder sogar in deinem Corporate Design ausgestaltet sind. Stelle dem Fulfillment-Dienstleister am besten dein eigenes Material zur Verfügung.

    Tipp: Sollte es nicht möglich sein, die Rechnung beizulegen, so kannst du diese auch zusammen mit der Versandbestätigung per E-Mail übermitteln.

    Retouren- und Reklamationsprozess kundenfreundlich gestalten

    Rücksendungen werfen bei Online-Händlern regelmäßig Fragen auf:

     Wohin soll der Kunde retournieren?

     Wer ist für das Handling zuständig?

    Bei einfachen Retouren ist im Regelfall der Händler die erste Anlaufstelle. Bei einem Mangel oder Defekt kommt es darauf an, wie deine Servicevereinbarung mit dem Lieferanten aussieht. Betroffene Ware geht dann entweder zurück zum Lieferanten, oder muss direkt an den Hersteller geschickt werden. Stelle in jedem Fall sicher, dass die Rücksendeadresse auf deinen Lieferpapieren klar vermerkt ist.

    Tipp: Gute Dropshipping-Dienstleister bieten eine vernünftige Regelung zum Umgang mit Retouren an. Das bedeutet: Auch du solltest die Möglichkeit haben, Artikel zu retournieren.

    Kundenzufriedenheit im Blick behalten

    Problematisch ist die Tatsache, dass aufgrund der fehlenden Kontrolle immer wieder Fälle entstehen können, die sich negativ auf die Kundenzufriedenheit auswirken. Hierauf muss der Online-Händler wiederum kulant reagieren, um Käufer nicht für immer zu verprellen und eine negative Reputation zu vermeiden. Bei naturgemäß niedrigen Margen wird die Luft in finanzieller Hinsicht dann schnell dünn.

    Tipp: Kalkuliere immer die Kosten für Vorfinanzierungen, Rücksendungen und Kulanzregelungen in deine Preise ein. Starte nicht mit minimalen Margen, nur um erste Verkaufserfolge zu erzielen.

    Klassischer Versand vs. Dropshipping

    Wie du oben in der Tabelle gesehen hast, ist jedes der Geschäftsmodelle mit Chancen und Risiken verbunden. Demnach musst du genau analysieren, welche Vorgehensweise besser zu der aktuellen und zukünftigen Ausrichtung deines Onlineshops passt. Natürlich spielt hierbei einerseits das vorhandene Kapital eine Rolle. Du solltest aber dennoch prüfen, ob es nicht wirtschaftlicher ist, in Lager- und Logistik zu investieren.

    Tipp: Vorstellbar und sogar empfehlenswert ist darüber hinaus auch ein Mix beider Varianten. Hierbei kannst du beispielsweise dein Kernsortiment bzw. deine „Schnelldreher“ selbst versenden, und eher unwichtige Produkte über Dropshipping abwickeln.

    Fazit

    Die Kunst im Dropshipping besteht in Summe darin, einen geeigneten Partner zu finden und sämtliche Prozesse so weit als möglich zu automatisieren. Gelingt es, Datenaktualität und Liefertreue sicherzustellen, so ist Dropshipping ein interessantes Modell, mit dem Online-Händler ihre Artikel, ihr Sortiment erweitern und gutes Geld verdienen können.

    Dropshipping ist jedoch weder einfach noch kostengünstig. Ohne Kapitaldecke und Anfangsinvestitionen ist rein auf dieser Basis, entgegen der Versprechungen vieler Anbieter, kaum ein solides E-Commerce-Geschäftsmodell realisierbar.

    Es ist daher immer ratsam dauerhaft zu recherchieren und neue, vielversprechende Marketing-Strategien auszuprobieren.

    Reibungslose Prozesse lassen sich insbesondere dann realisieren, wenn im Hintergrund ein ERP-System zum Einsatz kommt, welches das Streckengeschäft unterstützt und es über intelligente Schnittstellen ermöglicht, Shop-Systeme anzubinden.

    Spannende Beiträge rund um Unternehmertum, ERP, Buchhaltung, CRM und Software:

    Ertan Özdil
    Autor dieses Artikels ist , CEO, Gründer und Gesellschafter des Cloud ERP-Anbieters weclapp.