Herstellkosten des Umsatzes

Herstellkosten des Umsatzes

Die Herstellkosten des Umsatzes (kurz HKU) sind ein Begriff aus dem Controlling. Es handelt sich um die Kosten, die bei der Herstellung von Produkten entstehen. Anders als bei den Herstellkosten der Produktion werden bei den HKU Bestandsveränderungen in die Berechnung einbezogen.

Inhaltsverzeichnis
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    Lesedauer: 3:57 min

    Was gehört alles zu den Herstellkosten des Umsatzes?

    Zu den Herstellkosten des Umsatzes gehören aus Controlling-Sicht alle Kosten im Unternehmen, die im Rahmen der Produktion von Gütern anfallen. Somit sind sie ein wichtiger Begriff der BWL-Grundlagen. Im Wesentlichen bestehen sie aus Materialkosten und Fertigungskosten. Berücksichtigt werden jedoch auch die Bestandsänderungen. Der Grund: Es sollen nicht die Herstellkosten aller Produkte ermittelt werden, sondern nur die Herstellkosten derjenigen Produkte, die tatsächlich Umsatz generiert haben – also verkauft wurden.

    Im Detail berücksichtig das betriebliche Rechnungswesen in der Kostenrechnung folgende Kosten-Position, die bei der Produktion anfallen:

    • Materialeinzelkosten (MEK)
    • Materialgemeinkosten (MGK)
    • Fertigungseinzelkosten (FEK)
    • Fertigungsgemeinkosten (FGK)
    • Sondereinzelkosten der Fertigung
    • Bestandsänderungen

    Wichtig: Verwaltungskosten und Vertriebskosten gehören nicht zu den Herstellkosten, da sie keinen Zusammenhang mit der Erstellung der Produkte haben.

    Was sind Selbstkosten des Umsatzes?

    Die Selbstkosten des Umsatzes gehören zwar ebenfalls zu den Grundlagen der Kostenrechnung, dürfen aber nicht mit den Herstellkosten des Umsatzes verwechselt werden. Sie werden berechnet, indem man den HKU die Verwaltungsgemeinkosten und Vertriebsgemeinkosten hinzurechnet. Im Hinblick auf das Controlling liefern sie also ein noch umfassenderes Bild – über die reinen Kosten der Herstellung hinaus.

    Wie werden die Herstellkosten des Umsatzes berechnet?

    Die Werte für die Berechnung der Herstellkosten des Umsatzes entnimmt das betriebliche Rechnungswesen aus dem Betriebsabrechnungsbogen, kurz BAB. Liegen die Daten vor, können die HKU in zwei Schritten berechnet werden:

    1. Herstellkosten der Produktion berechnen
    2. Bestandsänderungen hinzurechnen

    Im Detail stellt sich das Schema folgendermaßen dar:

    Materialeinzelkosten (MEK)
    + Materialgemeinkosten (MGK)​
    = Materialkosten
    Fertigungseinzelkosten (FEK)​
    + Fertigungsgemeinkosten (FGK)​
    + Sondereinzelkosten der Fertigung​
    = Fertigungskosten
    Materialkosten​
    + Fertigungskosten​
    = Herstellkosten der Erzeugung​
    Herstellkosten der Erzeugung​
    + Bestandsminderungen (fertige und unfertige Erzeugnisse)​
    - Bestandserhöhungen (fertige und unfertige Erzeugnisse)​
    = Herstellkosten des Umsatzes​

     

    Herstellkosten des Umsatzes berechnen: Beispiel

    Gehen wir in diesem Beispiel davon aus, dass uns das Controlling folgende Inhalte für die Berechnung zur Verfügung stellt:

    • Kosten für Fertigungsmaterial: 10.000 Euro
    • Einzelkosten der Fertigung: 20.000 Euro
    • Kalkulationszuschlag für Gemeinkosten (Material): 10 Prozent
    • Kalkulationszuschlag für Gemeinkosten der Produktion: 120 Prozent
    • Sondereinzelkosten der Fertigung: 0 Euro
    • Bestandserhöhung in der Berechnungsperiode: 2.000 Euro

    Die Ermittlung der Herstellkosten des Umsatzes wird folgendermaßen vorgenommen:

    Materialeinzelkosten 10.000 €​
    + Materialgemeinkosten (10 %)​ 1.000 €​
    = Materialkosten 11.000 €​
    Fertigungseinzelkosten 20.000 €​
    + Fertigungsgemeinkosten (120 %)​ 24.000 €​
    = Fertigungskosten 44.000 €​
    Herstellkosten der Erzeugung (Summe aus Materialkosten und Fertigungskosten)​ 55.000 €​
    - Bestandserhöhung​ 2.000 €​
    = Herstellkosten des Umsatzes​ 53.000 €​

    Spannende Beiträge rund um Unternehmertum, ERP, Buchhaltung, CRM und Software:

    Ertan Özdil
    Autor dieses Artikels ist , CEO, Gründer und Gesellschafter des Cloud ERP-Anbieters weclapp.